Die NFDI

Die 2019 von Bund und Ländern ins Leben gerufene Initiative Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) verfolgt das Ziel eine vernetzte, deutschlandweite und disziplinübergreifende Informationsinfrastruktur für ein nachhaltiges Forschungsdatenmanagement aufzubauen. In ihr wirken viele Organisationen aus der Forschung, die Forschenden selbst, und Infrastruktureinrichtungen zusammen um die Fragmentierung der bestehenden Angebote für das Forschungsdatenmanagement zusammenzuführen. Dieser Transformationsprozess ist gerade im Aufbau befindlich und schon jetzt besteht sie, als ein unfangreiches Netzwerk, aus vielen Beteiligten, die sich vernetzend zusammenschließen.

Forschungsfrage

Wie lassen sich die Strukturen der NFDI in einem semantischen Datenmodell nach dem RDF-Standard abbilden? Welche Bestandteile der NFDI müssen dabei berücksichtigt werden? Und auf welchen Ebenen lassen sich bereits bestehende Ontologien in dieses Datenmodell integrieren?

Vorgehen

1. Zunächst erfolgte eine qualitative Analyse des Phänomens NFDI unter Zuhilfenahme der Satzung des NFDI e. V., den Antragsvorlagen der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie den Anträgen der beiden derzeit geförderten geisteswissenschaftlichen Konsortien NFDI4Culture und Text+.

2. Daran schloss sich eine Rechereche über bereits bestehende Ontologien, die den Bereich der Forschung beschreiben, an:
Data Integration for Grant Ontology (DINGO), Funding, Research Administration and Projects Ontology (FRAPO), EUropean Research Information Ontology (EURIO), Scholarly Contributions and Roles Ontology (SCoRO), Publishing Roles Ontology (PRO) und die VIVO Ontology.
Es wurden zudem weitere grundlegendere Ontologien nachgenutzt: Friend of a Friend (FOAF), zur Abbildung solzialer Netzwerke; Organization Ontology (ORG) zur Klassifizierung und Hierarchisierung von Organisationen; Simple Knowledge Organization System(SKOS) zur Erstellung eines Konzept Schemas.

3. Ein weiterer Punkt ist die Anreicherung der modellierten Entitäten mit Informationen aus anderen Datenquellen. Es wurde über die Property owl:sameAs Verbindung zu Datensätzen der Datenbank Geonames, zu Wikidata-Entitäten und der Projektdatenbank GEPRIS vorgenommen.

Ergebnis

Als zentrale Knoten im Netzwerk der NFDI wurden der Verein NFDI e. V. und die DFG-Konsortien identifiziert und über die Klasssen org:FormalOrganization, org:OrganizationalCollaboration aus der Organization Ontology abgebildet. Zudem gelang eine Abgrenzung zwischen den Vereinskonsortien und den DFG-Konsortien.

Die grundlegenden Entitäten der NFDI sind die Organisationen und Personen, die in Organen der Vereins und in den Konsortien mitwirken. Sie werden grundlegend über die Klasse foaf:Organization und foaf:Person aus der Ontologie FOAF abgebildet.

Wichtige Elemente der DFG-Konsortien waren die Aufgabenbereiche, ihre Maßnahmen und Tasks, sowie die Team- und Governancestruktur. Die Relationen von Personen und Organisationen mit den DFG-Konsortien konnte über Rollen spezifiziert werden.

Visualisierung der Ergebnisse

Der NFDI e. V. und seine Organe

Die Differenzierung zwischen Vereinskonsortium und DFG-Konsortien

Die Strukturierung des Arbeitsprogramm eines DFG-Konsortiums

Spezifizierung der Organisationstypen durch Einbindung bestehender Klassen und Erweiterung der Klassenhierarchie von foaf:Organization innerhalb der nfdirio